Andis und meine musikalischen Wurzeln liegen im Punk, jener Musik, die sich gegen das (musikalische) Establishment auflehnte und seine Vermarktung bewusst ablehnte. Unsere Geschmäcker haben sich im Lauf der Jahre verändert; Andi zog es zum Rap und HipHop, mich zum Jazz. Geblieben ist die politische Haltung, die sich in den Texten und der Musik des 1.UG spiegelt.

Aus dieser inhaltlichen Schnittmenge und der großen Bandbreite des musikalischen Hintergrundes entstand eine musikalische Mischung, die in keine Schublade passt. Politischer HipHop, absurder Rap, Soundtracks, Balladen und Lieder - aber auch experimentelle, jazzverdächtige Stücke sind zu finden. Ohne den Druck der Veröffentlichung war für uns nicht die Perfektion, sondern Spontaneität, Ideenreichtum und der Spaß an der Sache das zentrale Anliegen. Spielfehler blieben ebenso konserviert wie Lachanfälle, die es bei den Aufnahmen nicht selten gab.

Das 1.UG (benannt nach dem winzigen Kellerraum, indem die Aufnahmen gemacht wurden) war ein Experimentierfeld. Nichts war geplant, für kein einziges Stück gab es vorab eine Komposition - geschweige denn ein Arrangement - alles entstand spontan nach Lust und "Eingabe"; jeweils im Verlauf eines einzigen Abends. Dabei verhielt sich die zur Verfügung stehende Technik (viele der Stücke sind noch am ATARI entstanden) genauso unkonventionell und unberechenbar wie wir selbst. Das ständige Stöpseln, Basteln und die kleinen technischen Katastrophen tragen genau so viel zur Individualität der Musik bei wie die spontanen kreativen Ideen.

Mir macht es nach wie vor Spaß, die Musik zu hören. Ich blicke zurück auf eine Zeit, die geprägt war von der unbändigen Freude an der Sache, einer großen Freundschaft und - nicht zu vergessen - einer durchaus ambitionierten politischen Haltung. Die Musik des 1.UG trägt diese Wurzeln bis heute. Viel Spaß.